Big Band der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft überzeugt bei ihrem Konzert in der Städtischen Realschule mit einem wirklich filmreifen Auftritt.
Geilenkirchen. Das Konzert der Sebastianus-Schützenband in der Aula der Städtischen Realschule hätte sicher mehr Besucher verdient gehabt - allein schon wegen des musikalischen Programms. Zudem beschränkte man sich nicht darauf, nur den Ohren der Besucher eine exzellente Vorführung zu bieten. Das wurde schon am Saaleingang klar. Denn getreu dem Motto "SSB Big Band goes Hollywood" stieg den Gästen bereits dort ein typischer Popcorn-Geruch in die Nase, Filmplakate erinnerten an tolles Kino und sogar ein "Oscar" machte sich auf der Bühne breit.
Doch bevor es Bandleader Christoph Jansen und die Seinen dann so richtig krachen lassen konnten, tauchte ein stilechter Eisverkäufer auf, der, wie in Kinosälen üblich, vor Beginn des Hauptprogramms noch seine eiskalten Köstlichkeiten unters Volk brachte. Das tat der Spielfreude der bestens aufgelegten Bandmitglieder natürlich keinen Abbruch, im Gegenteil. Schon das Intro geriet mit der markanten, rhythmusbetonten "Fox-Fanfare", mit der so viele Filmklassiker ihren Anfang nehmen, galaktisch.
Nicht minder interessant ging es weiter, denn die Eurovisionsmelodie gab sich geschickterweise mit dem schmissigen Erkennungslied der ZDF-Show "Wetten, dass..?" die Hand. So sah perfekte Samstagabendunterhaltung aus, was natürlich nach der Fortsetzung mit "Up to date" von Max Greger, besser bekannt als das Jingle des "Aktuellen Sportstudios", geradezu schrie.
Ab in die Welt der Experten unter den Geheimdienstlern ging es mit "James Bond", dem knackigen Intro von "Mission Impossible" und der an sich schon selbstironischen Musik der "Nackten Kanone". Die Musiker brachten all dies famos in die Gehörgänge der begeisterten Gäste, die auch bei "Beyond the sea" mitschnippten, schmachtend vor "Up where we belong" saßen und sich schließlich zum Ende des ersten Teils die Sonnenbrille mit dem eingängigen "Peter Gunn Theme" aufzogen.
Ein paar Hände Popcorn und eine COla später ging es dann heiter weiter, denn die "Muppet Show" riss die Gäste aus ihrem Pausenvergnügen. Mitsingen erlaubt war auch bei "Wickie und die starken Männer", und dass Liebe bewegt, bewiesen die SSBler nicht zuletzt bei "Groovy kind of love". Mit "Pink Panther", dem fetzigen "I will talk and Hollywood will listen" sowie dem Evergrenn "(Always look on) the bright side of life" war beinahe das Ende der Fahnenstange bei diesem Gute-Laune-pur-Konzertabend angesagt. Aber eben nur beinahe.
Denn erst bei der Zugabe "You`re the one that I want" gab es den letzten verdienten Beifall für den hervorragenden Musikgenuss.
(Markus Bienwald, Aachener Zeitung 27.04.2011)